Wiederaufforstung des äthiopischen Hochlands

Wälder & Biodiversität



Wissenschaftliches Pilotprojekt zur Schaffung artenreicher Lebensräume und nachhaltiger Einkommensquellen


Project Facts

Standort
Äthiopien
Bahir Dar, Amhara

Projektvolumen
100.000-500.000 EUR

Finanzierung
Zuschüsse/Förderungen

Projektzeitraum
Start: 2018
In Betrieb seit/ab: 2018

Die Story

Während die meisten Wiederaufforstungen in Äthiopien mit nicht einheimischen Baumarten wie Eukalyptus umgesetzt werden, zielt ein Projekt der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) darauf ab, artenreiche Waldökosysteme aufzubauen, welche die verbliebenden 3 % des Primärwaldes nachbilden, der das äthiopische Hochland einst bedeckte.

Das Projekt nimmt drei Pilotpflanzungen mit einheimischen Baumarten vor, die sorgfältig anhand von Merkmalen wie Wachstumsrate, Lichtbedarf, Position in der ökologischen Abfolge, Blatt- und Wurzelmorphologie, symbiotischen Beziehungen usw. ausgewählt wurden – sowie anhand ihres kommerziellen Werts und ihrer Akzeptanz durch die örtlichen Bauern.

Ziel ist es, replizierbare Waldsysteme mit vielfältiger Nutzung zu entwickeln, die bereits nach kurzer Zeit konstante und nachhaltige Einkommen für die Bauern erzeugen sowie langfristig einen wichtigen Beitrag zu den äthiopischen Klimazielen leisten.

Die Innovation des Projekts besteht in der Planung von Wäldern als dauerhafte Strukturen, nicht als Plantagen mit kurzen Rotationszeiten von einigen Jahren. Die naturnahen Waldökosysteme werden wichtige Leistungen erbringen, wie Kohlenstoffbindung, sauberes Wasser und Lebensräume für Bestäuber, Vögel und andere Tiere einerseits – und andererseits auch soziale Vorteile für die lokalen Gemeinschaften, denen die Wälder gehören.

Erfolgsfaktor | Hero Moment

Ein zentraler Faktor für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist dessen wissenschaftliche Fundierung, insbesondere seine Verwurzelung in einem früheren BOKU-Projekt zur Bestimmung geeigneter Baummerkmale.
Als entscheidender Durchbruch stellte sich die Zustimmung und Unterstützung der lokalen Gemeinschaften heraus, da die Erhaltung der Baumsetzlinge nicht nur physische Barrieren wie Zäune zur Verhinderung des Abweidens erfordert, sondern auch die Beteiligung der Bevölkerung.

Einreicher
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) - Institut für Waldökologie, Österreich

Weitere involvierte Stakeholder
ARARI Amhara Regional Agricultural Research Institute, University of Bahir Dar

Kontakt
douglas.godbold@boku.ac.at

Website
www.boku.ac.at/wabo/ife/forschung/carbopart-ii

Keywords
Forschung, Aufforstung